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Teil #1 - Die Verwerfungen des neoliberalen Kapitalismus
von Willy Spieler
RESOS; Gartenhofstrasse 7; 8004 Zürich
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Am
WEF (World Economic Forum) 1996 in
Davos hat Hans Tietmeyer,
der damalige Präsident der Deutschen Bundesbank, den anwesenden
Regierenden in aller Welt zugerufen: "Von
nun an stehen Sie unter der Kontrolle und Herrschaft der
Finanzmärkte!"
.Jean Ziegler berichtet von lang anhaltendem Beifall der Staatsmänner und Staatsfrauen... Sie hatten sich nicht nur selbst entmachtet, sie waren mit der Kapitulation der Politik vor dem globalen und totalen Markt auch das grösste Systemrisiko eingegangen, wie sich heute zeigt.
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Auch Gerhard Schwarz, Wirtschaftsredaktor der NZZ, schwärmte damals vom internationalen Kapital, das rund um den Erdball auf die Suche nach dem ‚besten Wirt’ geht, das weltweit vergleicht und evaluiert und das gerade aus seiner Heimatlosigkeit Effizienz und Schnelligkeit schöpft. In der Folge wurden täglich 2 Billionen Dollar mit Lichtge-schwindigkeit um den Erdkreis verschoben. Davon bedienten gerade mal 5 Prozent die Realwirtschaft.
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Die
Finanzblase musste früher oder später platzen. Anlass war die
Insolvenz von Lehman
Brothers am 15. September
2007, Ursache die Subprimekrise in den USA, die wiederum dadurch
zustande kam, dass die schwindenden Einkommen durch billige Kredite
kompensiert wurden. Das Vertrauen war dahin, auch zwischen den
Banken. Regierungen
und Notenbanken
pumpten Billionen in die Finanzmärkte. Eine zynische Finanzelite
dankte es dem Steuerzahler, indem sie mit seinem billigen Geld
umging, als ob nichts gewesen wäre.
DER SPIEGEL schrieb im November 2009: Die alte Gier ist wieder da und die alte Hybris auch. Das Magazin zitierte den Chef von Goldman Sachs (Lloyd Blankfein): "Ich bin bloss ein Banker, der Gottes Werk verrichtet."
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DER SPIEGEL schrieb im November 2009: Die alte Gier ist wieder da und die alte Hybris auch. Das Magazin zitierte den Chef von Goldman Sachs (Lloyd Blankfein): "Ich bin bloss ein Banker, der Gottes Werk verrichtet."
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Inzwischen
haben wir eine Wirtschafts- und Verschuldenskrise.
Die Europäische
Zentralbank überschwemmt
die Banken mit einer Billion
Euro zu einem Zinssatz
von einem Prozent während drei Jahren. Die Problemländer müssen
sich bei diesen Banken zu 7, 8 und mehr Prozent verschulden.
Über die Bonität von Staaten und Banken entscheiden nicht die Völker, sondern die Ratingagenturen.
Was mit Griechenland passiert, was insbesondere mit den Armen in diesem Land passiert, schreit zum Himmel.
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Über die Bonität von Staaten und Banken entscheiden nicht die Völker, sondern die Ratingagenturen.
Was mit Griechenland passiert, was insbesondere mit den Armen in diesem Land passiert, schreit zum Himmel.
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Natürlich
hatte die Finanzkrise auch die Hungerkrise
verschärft. Im Oktober
2009 überschritt die Zahl der Hungernden erstmals die
Milliardengrenze.
Die Finanzkrise wurde auch gegen die Umweltkrise ausgespielt. Wir
sitzen jedoch gegenüber
der Natur nicht weniger
auf faulen Krediten.
Wenn wir mehr Rohstoffe und mehr Klima in Anspruch nehmen, als die Natur hergibt, dann zerstören wir unsere eigenen Lebensgrundlagen und mehr noch diejenigen der nachfolgenden Generationen. Wäre die Natur eine Bank, die Staaten hätten sie schon längst gerettet.
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Wenn wir mehr Rohstoffe und mehr Klima in Anspruch nehmen, als die Natur hergibt, dann zerstören wir unsere eigenen Lebensgrundlagen und mehr noch diejenigen der nachfolgenden Generationen. Wäre die Natur eine Bank, die Staaten hätten sie schon längst gerettet.
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Peer
Steinbrück hat am Ende
seiner Amtszeit als Finanzminister gefragt: "Ist
dieses System eigentlich das, was uns die Gesellschaft noch
zusammenhält, oder fliegt uns das Ganze auseinander?"
Den Bankern hat der Genosse Raubein gesagt: "Wenn Sie nicht wollen, dass Ihnen die Autos angezündet werden, dann müssen Sie auf das Gemeinwohl achten." (SPIEGEL, 23.11.09)
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Die Frage ist, warum die Banker das nicht tun, warum sie so verstockt sind wie der Goldman Sachs-Chef, der sich im Einklang mit dem Willen Gottes wähnt.
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Den Bankern hat der Genosse Raubein gesagt: "Wenn Sie nicht wollen, dass Ihnen die Autos angezündet werden, dann müssen Sie auf das Gemeinwohl achten." (SPIEGEL, 23.11.09)
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Die Frage ist, warum die Banker das nicht tun, warum sie so verstockt sind wie der Goldman Sachs-Chef, der sich im Einklang mit dem Willen Gottes wähnt.
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Teil #2 - Die Ideologie des Neoliberalismus
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Teil #2 - Die Ideologie des Neoliberalismus
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