Mittwoch, 28. März 2012


Mein Herz schlägt links
Initiative linker SozialdemokratenInnen in der SPD




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Die Freischwimmer in Hitlers Elite
Jürgen Krüger

Hitlers Funktionselite schwamm wieder, nicht gegen den Strom sondern voll mit im Strom der Zeit, ich erwähnte es bereits es waren mehrere Hunderttausend die Hitlers Elite angehörten und die ganz geschickt die erste Säuberung entgangen und sich wieder einbrachten in ein westdeutsches System.

Sie nutzten für sich alle ihre zweite Chance und genau diese Funktionselite brachte immer etwas in den Umlauf, war zu Beginn von Nazi Prozessen oder waren es verdeckte Beiträge zu einer für sie durchaus kritischen Berichterstattung.

Immer wieder folgte die gleiche Leier, es war jene kleine Clique verantwortlich, das bezeichnete man als die Clique um Hitler bestehend aus fanatischen Parteiführern die mit der Hilfe von der SS und der GESTAPO ein ganzes Volk beherrscht hätten.

Auf die bezog man und sich selber baute man ein ins System und justierte Parteien, man fand sich wieder im Kreis der Führungselite, was die DP und der BHE und wie viele starteten direkt in der FDP, der radikale Rand fand sich in der DRP wieder und man saß mit Konrad Adenauer am Kabinettstisch, man hatte Ausreden, meistens lauteten die, man sei den Befehlen hilflos ausgeliefert gewesen.

Es waren durchsichtige Ausreden von Wissenschaftlern, von Medizinern, von Juristen, von Pressevertretern, von Bankern, von Politikern, von Beamten, von Pfarrern, von Managern und von Politikern und sie dienten nur dem Zweck, die eigene Verantwortung abzuwälzen und ihre begonnene zweite Karriere nicht deshalb zu beenden.

Man nannte etwas später dieses Verhalten, das Merkmal einer Epoche der kollektiven Verweigerung der Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit.

Natürlich sollte man heute nicht überrascht sein, welche Folgen das unmittelbar hatte, wenn ca.75 % dieser alten Elite Hitlers innerhalb von wenigen Jahren in der Bundesrepublik Deutschland wieder über Einfluss und Macht verfügte, der gesellschaftliche Geist in der jungen Phase der Adenauer Republik stand eindeutig rechts, der mitregierende Gegenpol war der Rheinische Kapitalismus katholischer Prägung und aus dieser Gruppe waren kaum Frauen und Männer im Widerstand gegen Hitler.

Das waren die ersten Jahre der Bonner Republik, der Großteil der Deutschen befand sich noch in einer gesellschaftlichen Schockstarre, aber man begann, wenn auch zaghaft die NS Geschichte in Deutschland aufzuarbeiten.

Dazu musste allerdings erst die zeit reifen, denn es ging nicht nur gegen Lehrer an den Schulen, gegen Professoren an den Hochschule, nein es ging generell mitunter gegen Vorgesetzte.

Die dazu benötige Konzentration in der Gesellschaft bekämpften offensichtlich stets einige, das Volk war einfacher zu lenken, wenn es die materiellen sorgen verspürte und man sich diesem Mangel annahm.

Eine funktionierende Demokratie lässt sich nicht auf Dauer justieren, die Mehrheit der Deutsche bemerkte sehr schnell dass diese neue Demokratie kein Obrigkeitsstaat alter Prägung war, da schöpfte man Hoffung in der Unabhängigkeit der Presse und der Justiz.

Schon ziemlich früh zeigte der damalige Sprecher der Freien und Hansestadt Hamburg Erich Lüth Rückgrat des Demokraten.

Es ging in Hamburg um eine Filmpreisverleihung und diesen Preis sollte Erich Lüth Veit Harland verleihen und dazu noch Festrede halten und genau die fiel ganz anders.

Demzufolge wurden im Laufe der Zeit auch jene in den führenden Positionen angreifbar, sie konnten ihre Vergangenheit nicht mehr abschütteln, zwar versuchten immer etliche das zu tabuisieren, allgemein wuchs aber in der Bevölkerung das Interesse an der Aufklärung.

Ein ganz bekannter Fall ist das Verhalten des damaligen hessischen Ministerpräsidenten Zinn, er erfuhr als einer der ersten hochrangigen Politiker in der Bundesrepublik vom Versteck des Adolf Eichmann.

Zinn misstraute allerdings noch und das zu Recht seiner Justiz im Lande und dem Bundesnachrichtendienst, so gelangte diese Nachricht zu den Israelis, einen Staat den die Bundesrepublik noch nicht anerkannt hatte.

Dann passierte es und das rein zufällig in Köln, man fand die kpl. Auschwitz Akten, der nachfolgende Auschwitz Prozess in Frankfurt veränderte die Republik, denn in diesem Prozess ging es um die Frage, der Handlungsspielräume der Angeklagten.

Das war eine ganz neue Situation vor Gericht für die Elite Hitlers und für viele in dieser Republik begann die Götterdämmerung, zwar schafften es immer wieder einige ihre Vergangenheit zu vertuschen, dazu zählt Hans Filbinger.

Es gab aber auch jene die sich den Fragen stellen und der von mir zuvor benannte Autor Norbert Frei, beschreibt das Verhalten von Henri Nannen treffend.

Henri Nannen gehörte während des Krieges einer Wehrmachtspropagandakompanie an und Nannen hatte bereits im Jahre 1939 Hitler als den Führer gepriesen, vielleicht war Henri Nannen der Vorreiter der anderen Mut geben wollte oder blieb eine Ausnahme?

Denn in der Zeit wo er der Chefredakteur beim Stern war stellte er sich einer öffentlichen Befragung und auf die Fragen antwortete er:

1939 habe er Hitler als den Führer gepriesen, der unser Volk wieder fest gegründet hat auf den unerschütterlichen Grund der Herkunft und des Blutes, aus dem letzten Endes auch die Kunst ihre Nahrung empfängt.

Das sagte er, Henri Nannen in einer Zeit in der noch etliche Autoren weigerten sich solche Sätze mal gesagt zu haben.

Am 1. Dezember des Jahres 1979 schrieb Henri Nannen folgendes:

Wer sich nicht Augen und Ohren zuhielt und das Gehirn abschaltete, dem blieb nichts verborgen, dass hier das perfekteste Verbrechen seinen Weg nahm.

Wir hätten es wissen müssen, wenn wir es nur hätten wissen wollen.

Wer Soldat im Osten war, dem konnten Judenerschießungen, die Massengräber und beim Rückzug die ausgebuddelten und verbrannten Leichenberge nicht verborgen bleiben.

Ich jedenfalls, ich habe gewusst, dass im Namen Deutschlands wehrlose Menschen vernichtet wurden, wie man Ungeziefer vernichtet.

Und ohne Scham habe ich die Uniform eines Offiziers der Deutschen Luftwaffe getragen.

Ja, ich wusste es und war zu feige, mich dagegen aufzulehnen.

Soweit Henri Nannen, andere allerdings zeigten weiterhin mit dem Finger auf andere, der Elite Hitlers fehlte in dieser Zeit der Wille sich ihrer historischen Verantwortung zu stellen, man ließ sie auch teilweise gewähren, denn im Dunstkreis der in jungen Jahren nach rechts gerückten Republik waren jetzt Günstlinge mit im Kreise der Mächtigen.

Die wiederum verstanden das Interesse auf Nebenschauplätze zu verlagern, einer davon wurde zum Standardthema, das waren nicht nur die Pfingsttreffen der Sudeten, man entwickelte auch eine Strategie des Mitleid um jene die noch in Spandau inhaftiert waren und in die allgemeine Schmuddelecke schoben sie stets den Bund Deutscher Offiziere, die sich während ihrer Kriegsgefangenschaft in Moskau von Hitler absagten.

In den ersten Jahren nach dem Krieg waren viele ehrlich aber sie befanden sich größtenteils auf der Seite der Verlierer, vielen von denen gab man keine zweite Chance, denn sie waren gekennzeichnet von den Verbrechen des Krieges und andere wurden des Überlebens wegen zu kleinen Gaunern und gingen ins Netz der Polizei, die eigentlich großen Gauner in der Elite die mit Hitler ihre Karriere machten dachten nicht daran zu kleinen Gaunern zu werden, sie machten das weiter was sie konnten.

Jürgen Krüger


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