Quelle: labournet.de /
Übersetzung: Nadja Rakowitz In: LabourWorld 05/08/2012
Neue Zeichen der Hoffnung
Au Loong Yu und Bai Ruixue* zum Widerstand in China heute*) Au Loong Yu und Bai Ruixue gehören zu den Herausgebern des China Labor Net.
Die Zahl der Widerstandsakte in
China wächst weiter. Sowohl große als auch kleine Protestaktionen kommen
extrem oft vor in China. In Bezug auf Größe und Charakter reichen sie
von Arbeiterprotesten gegen nicht bezahlte Löhne oder Forderungen nach
mehr Arbeitsrechten über Proteste gegen korrupte Beamte bis zu Protesten
gegen Umweltverschmutzung.
Während die Proteste oft schnell mit
repressiven Mitteln beendet wurden, haben solche Kämpfe aber oft auch
dazu geführt, dass den Protestierenden Konzessionen gemacht und
garantiert wurden, weil der Ein-Parteien-Staat verschiedene Mittel
einsetzt, um soziale Unruhen zu begrenzen und die »soziale Harmonie«
wiederherzustellen.
Angesichts der Tatsache, dass die allermeisten
Proteste spontan sind oder begrenzt auf einen Ort oder ein Anliegen und
dass darüber hinaus Informationen und Berichte über solche
Auseinandersetzungen oft zensiert sind, ist es sehr schwer, sich einen
Gesamteindruck vom Widerstand in China zu verschaffen oder diesen
zusammenfassend zu beurteilen.
Dennoch hat es in der letzten Zeit
einige Auseinandersetzungen gegeben, die sich auszeichnen wegen ihrer
bemerkenswerten neuen Charakteristika und die es wert sind, kommentiert
zu werden, da sie beispiellose Schritte zu einer Abkehr von der
Vergangenheit zu markieren scheinen.
20 Jahre – seit der Niederschlagung
der Demokratie-Bewegung 1989 – dauerte die tiefe Demoralisierung unter
den Arbeitern im niedergehenden öffentlichen Dienst an, während im
boomenden privaten Sektor die geringe Erwartungshaltung der
ArbeitsmigrantInnen aus den Dörfern ein Ausdruck ihrer Unkenntnis über
die eigenen Rechte war. Insofern blieben die Kämpfe der Arbeiter in
beiden Sektoren hochgradig atomisiert und spontan.
Die jüngsten Vorfälle
mögen aber ein Zeichen dafür sein, dass sich die Zeiten zu ändern
beginnen, denn sie sind Ausdruck eines viel größeren Bewusstseins von
der Koordinierung der Kämpfe und zeigen sogar Anflüge von
Graswurzel-Demokratie.
Auch wenn der Ein-Parteien-Staat
immer noch sehr stark bleibt, gibt es auf der Ebene der Provinzen
Anzeichen dafür, dass die Partei sich mit den Anliegen der
Graswurzelbewegung arrangieren werden muss – uns zeigen diese Kämpfe
also nach und nach neue Zeichen der Hoffnung.
Wir wollen hier versuchen,
eine Einschätzung von einigen der bedeutenderen Kämpfe der letzten drei
Jahre vorzunehmen und zu illustrieren, warum diese im chinesischen
Kontext signifikant sind und warum solche Formen des Widerstands
potenziell wichtig werden könnten für die Zukunft eines verbreiterten
Widerstands in China.
- Der Anti-Privatisierungskampf bei Tonghua
- Die Auseinandersetzung um Tonghua ist aus vielen Gründen bezeichnend
- Der Kampf der Pepsi-Arbeiter
- Die Wukan-Proteste
- Dalian, Haimen
- Schlüsse
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Quelle: labournet.de /
Übersetzung: Nadja Rakowitz In: LabourWorld 05/08/2012