Freitag, 5. August 2011

Auszüge aus "Die dritte Kategorie"

Auszüge aus "Die dritte Kategorie"
von Frank A. Meyer
Nichts weniger als die Demokratie steht auf dem Spiel!

Sie wird machtvoll und systematisch unterspült wie noch nie seit dem 2.Weltkrieg, und zwar durch zentrale Akteure des eigenen Systems: die global operierende Finanzwirtschaft.
Ratingargenturen, die Zuhälter der Spekulanten, treiben ganze Volkswirtschaften vor sich her, von Griechenland über Italien und Portugal bis in die USA.

Denn das Spiel mit Staatsanleihen & Währungen ist lukrativ:
Die Zocker von Goldmann Sachs erwirtschafteten jüngst in 100 Tagen Devisenhandel knapp 2 Tage lang Verluste - die übrigen 98 Tage waren eitel Profit.
Mit solchen Gegnern muss die Politik es heute aufnehmen: mit einem Wirtschaftssektor, der sich zur Weltmacht aufgeschwungen hat, dessen Paten über das Schicksal von Staaten und Menschen herrschen, und zwar ganz direkt, ganz konkret, ganz brutal - von der Staatspleite, mit der sie ihre Geschäfte machen, bis zur Vernichtung der Arbeitsplätze, die sie als Kollateralschaden ihres Gewinnspiels verbuchen.

Wie Frankreichs Feudalherren zur Zeit Ludwig des XVI. fühlen sich die Feldherren der Finanzwirtschaft zwar noch fest im Sattel, doch genau wie der verkommene französische Adel haben sie die Akzeptanz beim Volk verloren.
"Die Macht der Märkte", wie der globale Gierkrieg abstrackt umschrieben wird, dient nur noch sich selbst.
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Kommentare dazu vom deutschen Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt:
- Das Wort Investmentbanker ist nur ein Synonym für den Typus Finanzmanager, der uns alle, fast die ganze Welt, in die Scheiße geritten hat ...
- Ich teile die Menschheit gern in 3 Kategorien ein:
1. Die normalen Menschen. Wir alle haben sicher als Jungs mal Äpfel geklaut, aber dann sind wir doch anständige Kerle geworden (...)
2. Da sind die mit einer kriminellen Ader. Die gehören vor Gericht ...
3. Die dritte Kategorie sind Investmentbanker & Fondsmanager.

Lausbuben, Kriminelle, Finanzmanager - welch eine Steigerung!

Siehe auch: Cicero; August 2011, Seite 39
oder: http://www.cicero.de


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