Quelle: Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 26. Juni 2012
Das Urteil eines Kölner Gerichts, das die Beschneidung von Jungen aus
religiösen Gründen grundsätzlich als strafbare Körperverletzung
bezeichnet hat, wird inzwischen auch in den israelischen Medien
verbreitet…
„Das Urteil ist verfassungswidrig, weil es der Freiheit der
Religionsausübung widerspricht“, wurde Rabbiner Arie Goldberg,
Vizegeneraldirektor des Rabbinical Centre of Europe, im israelischen
Rundfunk zitiert.
Bei dem Gerichtsverfahren in Köln ging es um einen vierjährigen
muslimischen Jungen, der nach der ärztlichen Beschneidung unter
Nachblutungen litt. In der Entscheidung verwiesen die Richter unter
anderem darauf, dass “der Körper des Kindes durch die Beschneidung
dauerhaft und irreparabel verändert werde und läuft dem
Interesse des Kindes, später selbst über seine Religionszugehörigkeit
entscheiden, zuwider.”
Der Strafrechtler Holm Putzke von der Universität Passau sagte
gegenüber der Financial Times Deutschland: “Das Gericht hat sich –
anders als viele Politiker – nicht von der Sorge abschrecken lassen, als
antisemitisch und religionsfeindlich kritisiert zu werden. Diese Entscheidung könnte … im besten Fall auch bei
den betroffenen Religionen zu einem Bewusstseinswandel führen,
Grundrechte von Kindern zu respektieren.”
Betroffen sind neben Moslems auch die Juden, wo es um die
Zugehörigkeit zum jüdischen Volk geht, in das ein Jude hineingeboren wird. Acht Tage nach der Geburt erhält dabei das Kind seinen Namen und wird so
in den „Bund Abrahams“ aufgenommen.
Wie die Schweizer jüdische Zeitschrift Tachles am Freitag berichtete,
wollen Abgeordnete der Zentrumspartei in Norwegen die Beschneidung aus
religiösen Gründen als „kriminellen Akt“ brandmarken. Das erklärte Jenny
Klinge, Sprecherin der Partei.
Für Ervin Kohn, Präsident der jüdischen Gemeinde von Oslo, sei die Angelegenheit von «existentieller Wichtigkeit» für die Gemeinde. «Ein Verbot der Beschneidung käme einer lauten Botschaft an die jüdische Minderheit gleich, dass sie in Norwegen nicht erwünscht sei», sagte Kohn.
Für Ervin Kohn, Präsident der jüdischen Gemeinde von Oslo, sei die Angelegenheit von «existentieller Wichtigkeit» für die Gemeinde. «Ein Verbot der Beschneidung käme einer lauten Botschaft an die jüdische Minderheit gleich, dass sie in Norwegen nicht erwünscht sei», sagte Kohn.
Den ganzen Artikel lesen Sie unter:
http://www.hagalil.com/archiv/2012/06/26/beschneidungsverbot/
http://www.hagalil.com/archiv/2012/06/26/beschneidungsverbot/
Quelle: Ulrich W. Sahm / haGalil.com
PS.: Warum wird bei der genitalen Verstümmelung an Frauen nicht mindestens genau so ein "medialer Wirbel" gemacht? Weil es nur Frauen sind?
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