Mittwoch, 27. Juni 2012

Beschneidungsverbot “verfassungswidrig” ?!

Quelle: Ulrich W. Sahm, Jerusalem, 26. Juni 2012


Das Urteil eines Kölner Gerichts, das die Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen grundsätzlich als strafbare Körperverletzung bezeichnet hat, wird inzwischen auch in den israelischen Medien verbreitet…

„Das Urteil ist verfassungswidrig, weil es der Freiheit der Religionsausübung widerspricht“, wurde Rabbiner Arie Goldberg, Vizegeneraldirektor des Rabbinical Centre of Europe, im israelischen Rundfunk zitiert.
Bei dem Gerichtsverfahren in Köln ging es um einen vierjährigen muslimischen Jungen, der nach der ärztlichen Beschneidung unter Nachblutungen litt. In der Entscheidung verwiesen die Richter unter anderem darauf, dass “der Körper des Kindes durch die Beschneidung dauerhaft und irreparabel verändert werde und läuft dem Interesse des Kindes, später selbst über seine Religionszugehörigkeit entscheiden, zuwider.”

Der Strafrechtler Holm Putzke von der Universität Passau sagte gegenüber der Financial Times Deutschland: “Das Gericht hat sich – anders als viele Politiker – nicht von der Sorge abschrecken lassen, als antisemitisch und religionsfeindlich kritisiert zu werden. Diese Entscheidung könnte … im besten Fall auch bei den betroffenen Religionen zu einem Bewusstseinswandel führen, Grundrechte von Kindern zu respektieren.”


Betroffen sind neben Moslems auch die Juden, wo es um die Zugehörigkeit zum jüdischen Volk geht, in das ein Jude hineingeboren wird. Acht Tage nach der Geburt erhält dabei das Kind seinen Namen und wird so in den „Bund Abrahams“ aufgenommen.

Wie die Schweizer jüdische Zeitschrift Tachles am Freitag berichtete, wollen Abgeordnete der Zentrumspartei in Norwegen die Beschneidung aus religiösen Gründen als „kriminellen Akt“ brandmarken. Das erklärte Jenny Klinge, Sprecherin der Partei. 
Für Ervin Kohn, Präsident der jüdischen Gemeinde von Oslo, sei die Angelegenheit von «existentieller Wichtigkeit» für die Gemeinde. «Ein Verbot der Beschneidung käme einer lauten Botschaft an die jüdische Minderheit gleich, dass sie in Norwegen nicht erwünscht sei», sagte Kohn.





Quelle: Ulrich W. Sahm / haGalil.com



PS.: Warum wird bei der genitalen Verstümmelung an Frauen nicht mindestens genau so ein "medialer Wirbel" gemacht? Weil es nur Frauen sind?


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