Montag, 18. Juni 2012

Neoklassischer Wettbewerbsstaat & keynesianischer Kooperationsstaat

Quelle: blog.kowall / momentum


„Eine globale Finanz- und Währungsordnung muss garantieren, dass Volkwirtschaften nicht in einen Wettkampf der Nationen eintreten und jederzeit die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft erhalten bleibt. 

Nur dann können die Unternehmen untereinander auch über
Ländergrenzen hinweg in einen sinnvollen, d.h. wohlstandsmehrenden Wettbewerb eintreten.“
(Heiner Flassbeck, 2007)



 „Im Gegensatz zum neoklassischen preistheoretischen Wettbewerbsansatz, der sich als Mechanismus zur Beseitigung von allokativen Ineffizienzen versteht, deutet Schumpeter den Wettbewerb als einen Prozeß, der technischen Fortschritt in Form von Einführung und Ausbreitung von Innovationen hervorbringt.“



Rainer Land und Ulrich Busch betonen dass beim Standortwettbewerb aus ihrer Sicht Motive der Umverteilung im Vordergrund stehen: „Hier versuchen die Marktteilnehmer durch Wettbewerbsvorteile (Lohnniveau, Steuerniveau, Regelungsdichte, Unwelt- und Sozialstandards usw.) anderen Marktanteile wegzunehmen, also Effekte durch Umverteilung statt durch Produktivitätssteigerungen zu erreichen, konstatieren Land und Busch.



Es ist kein Zufall, dass die Interessen der Finanzwirtschaft gleichzeitig Aspekte sind, die in der Standortdiskussion eine gewichtige Rolle spielen. 
Der neoklassische Wettbewerbsstaat erstreckt sich im zeitgenössischen Diskurs
neben den zuvor genannten Bereichen Löhne, Steuerniveaus, Regelungsdichte,
Sozialstandards, Umweltstandards und Währungen auch auf die „Standortfaktoren“, die Schulmeister als genuine Finanzkapitalinteressen bezeichnet: Preisstabilität, solide öffentliche Haushalte und rückläufige Staatsquote.



„Die Verlagerung der wirtschaftspolitischen Macht von den Regierenden zu den Notenbanken kommt in Europa, insbesondere in der Machtausstattung der europäischen Zentralbank zum Ausdruck.“ 
Sowohl der Charakter der Geldpolitik als auch jener der Lohnpolitik lassen sich an jeweils einem einfachen empirischen Indikator in ihrer prinzipiellen Ausrichtung festmachen. Denn, so Schulmeister, „die von den Notenbanken praktizierte Geldpolitik führt dazu, dass das Zinsniveau die gesamtwirtschaftliche Wachstumsrate übersteigt.



„Die Unternehmenseinkommen stiegen seit 1981 deutlich schneller, die Löhne langsamer als die Produktivität. Diese Entwicklung setzte sich mit einer kleinen Unterbrechung durch die deutsche Einheit bis heute fort, erfuhr aber nach 2003 noch einmal eine dramatische Verstärkung.“



- Der neoklassische Wettbewerbsstaat
- Charakteristika des neoklassischen Wettbewerbsstaates
- Kritik am Modell des Standortwettbewerbs
- Der Vertrag von Versailles
- Der New Deal und die General Theory
- Der Keynesplan
- Der keynesianische Kooperationsstaat
- Charakteristika des Fordismus
- Europäische Ungleichgewichte
- Politökonomische Ableitungen
- Der Standortwettbewerb als Zwillingsbruder des Nationalismus



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